Ein Rang, sie zu knechten

Der Art Directors Club für Deutschland (ADC) e.V. hat gemessen, welches Bundesland am kreativsten ist.

ADC_HochschulrankingZumindest glauben die Vereinsmeier vom ADC das. Aber nicht nur Nina Kirst hat da so ihre Zweifel. Die Methode, nach der das Ranking berechnet wird, ist so simpel wie – Verzeihung! – doof: Es gewinnt derjenige, der pro Hochschule die meisten Auszeichnungen vom ADC erhalten hat. Im Ergebnis gewinnt Hamburg (5,8 Punkte) mit seinen sieben Hochschulen.

Und wieso das „doof“ ist? Weil die Anzahl der Hochschulen schlicht gar nichts über die kreative Produktivität aussagt – vielmehr wäre die Zahl der Studenten interessant. Das Saarland (3,0 Punkte) beispielsweise hält mit seiner niedlichen HBKsaar gerade einmal 400 Studienplätze bereit. Die HAW Hamburg allein hat aktuell 16.581 Studenten.

Messen wir die erzielten Punkte an der Zahl der diese Leistung erbringenden Studenten, ist das Saarland vieltausendfach kreativer – DAS wäre doch mal eine Meldung wert!

Die Sendung mit dem Maas. Heute: Die Mietpreisbremse

Landesdelegiertenkonferenz der SPD SaarDas da links ist der Heiko. Der Heiko hat vor gaaanz langer Zeit mal in Saarbrücken Jura studiert, und sich dort eine Sache ganz besonders gut gemerkt: Mit einem Gesetz kann man bestimmen, was die Leute machen. Weil….sonst!!!

Inzwischen ist der Heiko Justizminister und hatte eine Idee. Total doof findet der Heiko nämlich, dass es sich viele Leute nicht leisten können, in schönen, großen Städten in schönen, großen Wohnungen zu wohnen. Deshalb hat er jetzt ein Gesetz gebastelt, mit dem er es Vermietern verbietet, bei Mieterwechsel mehr als 10 Prozent auf die Miete draufzuschlagen.

Das klingt ja schon mal gut: Wer eine Wohnung mietet, die bisher 1.000 Euro kostete, dem darf der Vermieter nur 100 Euro mehr im Monat abknöpfen. Auch wenn im konkreten Fall z.B. 1.500 Euro „drin“ wären, weil es genügend Zahlungswillige gibt.

Nicht ganz so gut ist aber, dass ja gar nicht klar ist, wer der neue Mieter sein wird. Nur mal angenommen, die Familien Spärlich und Zaster stellen sich dem Vermieter einer gerade frei gewordenen Wohnung vor. Familie Spärlich könnte sich die 1.100 Euro gerade so leisten, für Familie Zaster wären auch 400 Euro mehr im Monat kein Problem. Wie bekommt jetzt die Familie Spärlich, der doch Heikos Mietpreisbremse helfen soll, die schöne, große Wohnung zum kleinen Preis? Antwort: Gar nicht.

Frau Zaster hat ihrem Gatten nämlich blitzschnell vorgerechnet, dass man ja rein rechnerisch dank Heikos Mietpreisbremse im Monat 400 Euro, im ganzen Jahr fast 5.000 Euro spart. Daraufhin bietet Herr Zaster dem Vermieter an, die uralte, eigentlich wertlose Einbauküche für 10.000 Euro in bar abzulösen. Selbst wenn sie nur zwei Jahre in der Wohnung bleiben, hat sich für die Zasters der Deal gelohnt: Sie haben ungefähr das gezahlt, was sie ohnehin bereit waren zu zahlen, und wohnen in der schönen, großen Wohnung. Danke, Heiko!

Leer geht leider die Familie Spärlich aus, die nicht mal eben 10.000 Euro auf den Tisch legen kann. Was aber auch der Heiko nicht ändern kann. Doof, dass die Menschen so kreativ mit Gesetzen umgehen. Dass sie alles so lange drehen und wenden, alle Zahlen, Daten, Fakten in einen hochgradig individuellen Kontext setzen. Und sich dann für eine Strategie entscheiden.heikomaas

Das hatte der Heiko nicht an der Universität gelernt. Damals, in Saarbrücken.

(Quelle der Fotos: cicero.de und sueddeutsche.de)